Die Corona-Pandemie stellt(e) uns alle vor große Herausforderungen und es ist nicht überraschend, wenn viele von uns die Einschränkungen als belastend empfanden. In einer Zeit, in der wir so wenig Kontakt wie möglich mit anderen haben sollten, sind Gefühle der Einsamkeit und Traurigkeit leider normal geworden. Auch Frustration und Ärger sind in dieser stressgeladenen Situation verständlich. Ebenso kann die Flut an Meldungen und Bildern aus der Ukraine und der Welt beunruhigend sein. Als wäre damit nicht genug, schürt die aktuelle Inflation Existenzängste und der herannahende Winter bringt auch einiges an Unklarheit hinsichtlich etwaiger Gas- Lieferengpässen sowie einer weiteren Rezession in Europa mit sich.
Jetzt häufen sich psychische Erkrankungen, weil die Seele zeitlich verzögert reagiert. Besonders gefährdet für eine Erkrankung der Psyche sind dabei vulnerable Gruppen, Menschen die an Covid-19 leiden, ältere Menschen, Alleinlebende und Alleinerziehende. Auch für Menschen mit psychischen Vorerkrankungen ist die Situation schwierig.
Vorhandene Ängste verstärken sich in der Extremsituation, auch depressive Zustände nehmen zu. Ebenso auffällig wäre das immer wiederkehrende Gefühl der Abgeschlagenheit oder keine Lust mehr zu haben aufzustehen zu wollen. Wer zu Suchtverhalten tendiert, wird jetzt auch eine Verstärkung dieser Neigung erleben. Bei erhöhtem Leidensdruck ist professionelle Hilfe wichtig. Machen Sie den Selbstcheck und beobachten Sie sich bewusst!
Kinder und Jugendliche könnten die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf ihre psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden noch viele Jahre lang spüren. Aktuellen Schätzungen zufolge lebt jeder siebte junge Mensch zwischen zehn und 19 Jahren weltweit mit einer diagnostizierten psychischen Beeinträchtigung. Liebevolle Beziehungen und ein sicheres, stabiles und geregeltes Umfeld können dazu beitragen, das Risiko psychischer Beeinträchtigungen und Störungen zu verringern.
Viele ältere Menschen sind während der Coronavirus-Pandemie vor besondere Herausforderungen gestellt. Sie sind am stärksten durch das Virus gefährdet. Viele fühlen sich momentan einsam und isoliert.
Gegen auftretende Ängste ist es ratsam den Nachrichten- und Medienkonsum auf das Notwendigste zu beschränken. Außerdem könnte man sich alles Positive im Leben vor Augen halten. Etwa, dass wir Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln, ein gutes Gesundheitssystem, viele digitale Möglichkeiten, und die Natur vor der Haustür haben. Gegen verstärkt depressive Zustände hilft es, gelernte Tagesstrukturen so gut wie möglich einzuhalten. Sport und Bewegung, Selbstfürsorge mit Allem was dazu gehört, ausreichend Schlaf und die Pflege von sozialen Kontakten (mindestens) per Telefon oder Videokonferenz stellen eine gesunde Basis dar.
Bei allen Restriktionen und berechtigten Zukunftssorgen ist es gerade jetzt wichtig, Dinge aktiv und bewusst wahrzunehmen und zu genießen. Das fängt bei kleinen Dingen an wie einem Stück Kuchen oder einem gutem Buch. Wer mit verstärktem Suchtverhalten zu kämpfen hat, kann für Ablenkung sorgen. Die Dokumentation des Konsums mittels Listen oder indem man einen Angehörigen bittet, das Verhalten zu beobachten, ist auch sinnvoll.
Schlecht ist es, gar nichts mehr zu tun, und sich emotional vom Umfeld zurück zu ziehen. Sprechen Sie bitte mit der ÄrztIn ihres Vertrauens darüber und erkundigen Sie sich nach weiterer professioneller Unterstützung!
Für die nähere Zukunft hilft es eine gewisse Vorfreude auf einen goldenen Herbst zuzulassen, der unabhängig von möglichen Impfungen eine Entspannung für die Seele bringen kann. Ebenfalls hilfreich wäre es, auch auf individuell altbewährtes zurückzugreifen. Erinnern Sie sich daran, was Ihnen bei früheren Krisen geholfen hat, oder wie Sie Probleme bisher gelöst haben. Dieses Bewusstsein kann einerseits konkrete Hilfestellungen leisten aber andererseits auch Perspektiven geben! Schließlich sitzen wir alle im selben Boot, und Anderen geht es womöglich genauso wie Ihnen! Daher gilt, Probleme wirken oftmals kleiner, wenn man sie mit jemanden geteilt hat, probieren Sie es aus und halten wir zusammen!
Notfallpsychologischer Dienst: +43 699 188 554 00
Psychiatrische Notfall Soforthilfe Telefonseelsorge: +43 1 31330142 BÖP-Helpline: +43 1 504 8000
Psychotherapie auf Krankenschein NÖ: 0800 202 434
Mag. Theodor Haberhauer ist Psychotherapeut in Kritzendorf und in Wien Beitrag für “Unser Kritzendorf”
September 2022
Die Corona-Pandemie stellt(e) uns alle vor große Herausforderungen und es ist nicht überraschend, wenn viele von uns die Einschränkungen als belastend empfanden. In einer Zeit, in der wir so wenig Kontakt wie möglich mit anderen haben sollten, sind Gefühle der Einsamkeit und Traurigkeit leider normal geworden. Auch Frustration und Ärger sind in dieser stressgeladenen Situation verständlich. Ebenso kann die Flut an Meldungen und Bildern aus der Ukraine und der Welt beunruhigend sein. Als wäre damit nicht genug, schürt die aktuelle Inflation Existenzängste und der herannahende Winter bringt auch einiges an Unklarheit hinsichtlich etwaiger Gas- Lieferengpässen sowie einer weiteren Rezession in Europa mit sich.
Jetzt häufen sich psychische Erkrankungen, weil die Seele zeitlich verzögert reagiert. Besonders gefährdet für eine Erkrankung der Psyche sind dabei vulnerable Gruppen, Menschen die an Covid-19 leiden, ältere Menschen, Alleinlebende und Alleinerziehende. Auch für Menschen mit psychischen Vorerkrankungen ist die Situation schwierig.
Vorhandene Ängste verstärken sich in der Extremsituation, auch depressive Zustände nehmen zu. Ebenso auffällig wäre das immer wiederkehrende Gefühl der Abgeschlagenheit oder keine Lust mehr zu haben aufzustehen zu wollen. Wer zu Suchtverhalten tendiert, wird jetzt auch eine Verstärkung dieser Neigung erleben. Bei erhöhtem Leidensdruck ist professionelle Hilfe wichtig. Machen Sie den Selbstcheck und beobachten Sie sich bewusst!
Kinder und Jugendliche könnten die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf ihre psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden noch viele Jahre lang spüren. Aktuellen Schätzungen zufolge lebt jeder siebte junge Mensch zwischen zehn und 19 Jahren weltweit mit einer diagnostizierten psychischen Beeinträchtigung. Liebevolle Beziehungen und ein sicheres, stabiles und geregeltes Umfeld können dazu beitragen, das Risiko psychischer Beeinträchtigungen und Störungen zu verringern.
Viele ältere Menschen sind während der Coronavirus-Pandemie vor besondere Herausforderungen gestellt. Sie sind am stärksten durch das Virus gefährdet. Viele fühlen sich momentan einsam und isoliert.
Gegen auftretende Ängste ist es ratsam den Nachrichten- und Medienkonsum auf das Notwendigste zu beschränken. Außerdem könnte man sich alles Positive im Leben vor Augen halten. Etwa, dass wir Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln, ein gutes Gesundheitssystem, viele digitale Möglichkeiten, und die Natur vor der Haustür haben. Gegen verstärkt depressive Zustände hilft es, gelernte Tagesstrukturen so gut wie möglich einzuhalten. Sport und Bewegung, Selbstfürsorge mit Allem was dazu gehört, ausreichend Schlaf und die Pflege von sozialen Kontakten (mindestens) per Telefon oder Videokonferenz stellen eine gesunde Basis dar.
Bei allen Restriktionen und berechtigten Zukunftssorgen ist es gerade jetzt wichtig, Dinge aktiv und bewusst wahrzunehmen und zu genießen. Das fängt bei kleinen Dingen an wie einem Stück Kuchen oder einem gutem Buch. Wer mit verstärktem Suchtverhalten zu kämpfen hat, kann für Ablenkung sorgen. Die Dokumentation des Konsums mittels Listen oder indem man einen Angehörigen bittet, das Verhalten zu beobachten, ist auch sinnvoll.
Schlecht ist es, gar nichts mehr zu tun, und sich emotional vom Umfeld zurück zu ziehen. Sprechen Sie bitte mit der ÄrztIn ihres Vertrauens darüber und erkundigen Sie sich nach weiterer professioneller Unterstützung!
Für die nähere Zukunft hilft es eine gewisse Vorfreude auf einen goldenen Herbst zuzulassen, der unabhängig von möglichen Impfungen eine Entspannung für die Seele bringen kann. Ebenfalls hilfreich wäre es, auch auf individuell altbewährtes zurückzugreifen. Erinnern Sie sich daran, was Ihnen bei früheren Krisen geholfen hat, oder wie Sie Probleme bisher gelöst haben. Dieses Bewusstsein kann einerseits konkrete Hilfestellungen leisten aber andererseits auch Perspektiven geben! Schließlich sitzen wir alle im selben Boot, und Anderen geht es womöglich genauso wie Ihnen! Daher gilt, Probleme wirken oftmals kleiner, wenn man sie mit jemanden geteilt hat, probieren Sie es aus und halten wir zusammen!
Notfallpsychologischer Dienst: +43 699 188 554 00
Psychiatrische Notfall Soforthilfe Telefonseelsorge: +43 1 31330142 BÖP-Helpline: +43 1 504 8000
Psychotherapie auf Krankenschein NÖ: 0800 202 434
Mag. Theodor Haberhauer ist Psychotherapeut in Kritzendorf und in Wien Beitrag für “Unser Kritzendorf”
September 2022