Krisenstimmung

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März 28, 2023

Krise- mit diesem Wort verbinden Viele wohl noch die Weltwirtschaftskrise 2008, aber seither gab es viele weitere Krisen, Flüchtlingskrise, Brexit, Finanzkrise oder nunmehr die Coronakrise.

Aber was ist eigentlich mit den größten Krisen, unseren persönlichen Krisen?

Wie sollen wir zusammenhalten obwohl wir uns nicht zu nahe kommen dürfen?- Ein Absurdum in sich. Lässt Sie das neue Geduld schöpfen oder eher am Ende mit dem Kräften sein?

Krisen die uns ganz unabhängig vom Weltparkett ereilen können, in die wir geraten oder sogar hinein steuern sind oft die Krisen die uns tatsächlich am Meisten treffen.

Wenn Wohnungen in ihrem Inhalt versinken, Kinder nicht mehr pünktlich vom Kindergarten abgeholt werden können, wir uns nicht aufs Homeoffice konzentrieren können, Angehörige Pflege brauchen und es finanziell vorne und hinten knapp wird?

Diese Krisen können wiederum zu weiteren Krisen führen- Ehekrise, Existenzkrise, Midlifecrisis, Depression oder chronische Erkrankungen.

Oftmals erleben wir Krisen, weil sich eine davor bestehende instabile Grundsituation noch verstärkt hat. Die COVID-19 Pandemie hat dies Einige von uns am eigenen Leib erfahren lassen. Wir wurden dort getroffen wo es vorher schon schwierig war, Schwachpunkte und Engpässe haben sich verschlimmert.

Menschen, die dadurch vor einer Existenzbedrohung stehen- vor allem Personen mit Familie- begegnen einer vielleicht noch nie dagewesenen Herausforderung.

Umso wichtiger ist es, dass es stabile Faktoren gibt die in der Krise Halt geben und stützen. Diese Ressourcenfindung ist schon eine Herausforderung für sich.

Vor allem die Kleinsten unter uns, die auch das Ausmaß einer Viruserkrankung oder Pandemie kognitiv und emotional ganz anders erfassen, brauchen Schutz und Geborgenheit weil sie dafür noch nicht selbst sorgen können. Social Distancing oder verstärkte Hygiene kann einerseits schützen, andererseits auch Angst machen und soziale Distanz kreieren. Übertriebenes waschen und die Furcht vor der unsichtbaren Gefahr sind potentielle Multiplikatoren für Posttraumatische Belastungsstörungen.

“Post Corona“ kann aber auch bedeuten, dass man viel Zeit hatte über Dinge nachzudenken und Änderungen sowie Veränderungen herbeisehnt. Diese Änderungen können bei der Tagesroutine, zum Beispiel Sport, Diäten, mehr qualitativ wertvolle Zeit in der Natur oder mit Kindern beginnen oder auch Gewissheit über Beziehungsstrukturen, einen Beweis für eine besonders starke Bindung und Krisenfestigkeit bedeuten.  

Egal welche Krise uns ereilt, ob und wie stark wir sie überstehen, hängt von unserer Resilienz ab. Wir können aktiv auf unsere Ressourcen achten und an jeder bestandenen Herausforderung wachsen. Ruhephasen sind dabei aber unabdingbar.

In der Therapie ist die Resilienzerarbeitung ein aktiver Prozess um die persönliche Widerstandsfähigkeit zu erhöhen und vor dem nächsten Sturm ein festeres Fundament zu haben. Obwohl jeder dabei individuell unterschiedliche Widerstandsfähigkeiten entwickelt, möchte ich mit folgendem Link auf 7 grundlegende Schlüssel der Ressilienz eingehen.

Meine Kollegin Dr. Jutta Heller erklärt die 7 Schlüssel der Ressilienz

September 2021